In Vorbereitung auf den Druck der Notizen von Murr, dem Nachkommen des berühmten Ginz von Ginzenfeld (der Welt besser bekannt als Puss in Boots), machten die Verlage auf das Vorhandensein deutlich fremder Fragmente im Manuskript aufmerksam - Auszüge aus einer zuvor veröffentlichten Geschichte über den Kapellmeister Johannes Kreisler und seinen Freund Maestro Abraham. Diese Seiten befanden sich im Murra-Manuskript aus dem einfachen Grund, dass die Katze sie - nachdem sie ein Buch aus der Bibliothek seines Meisters Abraham entkernt hatte - als Löschpapier verwendete. Durch einen seltsamen Zufall ergänzen viele Episoden von Kreislers Biografie die von Cat Murr beschriebenen Ereignisse, aber dies ist ein Unfall, da Murr eine strenge Chronologie einhielt und Seiten aus dem Buch von ihm willkürlich herausgerissen wurden. Trotzdem ließ der Verlag alles so, wie es ist - mit der Begründung, dass Maestro Abraham Kreisler die Obhut von Kota Murra anvertraute und sich vom Hof ​​des Prinzen Irenäus entfernte.

Der Prinz hatte einmal eine Miniatur, aber sein eigenes Fürstentum, das er verlor, nachdem Bonaparte die preußische Verwaltung in Polen aufgelöst hatte (einige glaubten jedoch, dass das Fürstentum einfach für einen Spaziergang aus seiner Tasche fiel). Die einflussreichsten Personen am Hof ​​waren die Beraterwitwe Benzon (in jungen Jahren der Liebling des Prinzen) und der Maestro Abraham, der als Magier und Alchemist bekannt war. Als Orgelmeister und Klavierstimmer wurde er als Illusionist und Organisator von Feuerwerkskörpern und Park-Allegorien berühmt, wurde von dem alten Prinzen freundlich behandelt, wanderte nach seinem Tod durch Europa, wurde aber erneut zum Hof ​​des Irenäus berufen, der sich in Sighartsweiler niederließ.

Eine andere einflussreiche - aber auf ganz andere Weise - Person am Hof, die die widersprüchlichsten Gefühle im Gefolge erregt, ist Bandmeister Johannes Kreisler, der der Tochter von Prinz Gedwig und ihrer Freundin Julia, der Tochter der Witwe Benzon, Musikunterricht gibt. Kreisler wurde früh verwaist und von Maestro Abraham erzogen und unterrichtet, der sein Leben lang sein bester Freund wurde.

Das Leben und die spirituellen Bestrebungen sind Abraham und Kot Murr zu verdanken. Er glaubt, dass er im Haus des Maestros geboren wurde und nur auf dem Dachboden (woher sonst könnte die Erhebung seines Geistes und Geistes kommen); Währenddessen ertrank ein blindes Kätzchen zusammen mit Brüdern und Schwestern im Fluss und wurde, nicht auf wundersame Weise ertrinkend, von Abrahams Kratzer, der über die Brücke ging, aus dem Wasser gezogen. Die Ausbildung in den Traditionen von Rousseau sowie das Verlangen nach dem Schreibtisch des Maestros und den Büchern auf dem Tisch führten dazu, dass Murr sehr bald das Lesen lernte (den Meister vorlesen mit den Worten im Buch) und dann schrieb. Die ersten literarischen Experimente von Kot waren der didaktische Roman „Denken und Flair oder Katze und Hund“ (nicht ohne den Einfluss des Pudels Ponto entstanden), die politische Abhandlung „Über die Frage der Mausefallen“ und die Tragödie „Cavdallor der Rattenkönig“. Leider fiel das Buch mit Gedichten von Murra, das zum Lesen von Ponto gegeben wurde, in die Hände des Besitzers des Pudels, des Professors für Ästhetik Logario, und er begann (offensichtlich aus Neid) über den phänomenal begabten Katzenmaestro Abraham zu meditieren. Der Maestro ist besorgt, dass die Muschi sich mehr um anmutige Literatur als um Mäuse kümmert, und schließt Murras Zugang zum Lesen: "Was kann einem Genie mehr Schmerzen bereiten, als sich selbst unerkannt und sogar lächerlich zu sehen!" - Murr beschwert sich, ist aber getröstet von der Tatsache, dass er selbst infolgedessen begann, seinen eigenen Geist zu erschaffen.

Ähnliche Erfahrungen macht der Kapellmeister Kreisler. Er wird durch seine Rolle vor Gericht, weltliche Etikette und Heuchelei belastet. "Nur Musik fließt in den Adern dieses jungen Mannes", formuliert er die Beschreibung eines alten Instruments in einem musikalischen Vokabular neu. Tröstender Kreisler ist die Gesellschaft der süßen Trauzeugin Julia, deren Seele wie er offen für göttliche Klänge ist. Prinzessin Gedwig nimmt an ihrem einsamen Musikunterricht teil, der zunächst eine Abneigung gegen den Kapellmeister hatte. Die Prinzessin gesteht Kreisler wegen ihrer Verwirrung über sein Erscheinen am Hof: Ihr Herz wird von der Erinnerung an einen Hofmaler gequält, der vor Liebe zu ihrer verstorbenen Mutter verrückt geworden ist; Viele wundervolle Porträts der Prinzessin schmücken noch immer die Burgmauern und inspirieren Gedwig mit der Idee, dass eine Person für ein besseres Leben geboren wurde als die, die sie führt. "Die Liebe des Künstlers! - ruft Gedwig aus. "Oh, das ist ein wunderschöner, himmlischer Traum - aber nur ein Traum, nur ein vergeblicher Traum! ..."

Die Geschichte von Prinzessin Gedwig begeisterte Kreisler zutiefst. Überirdische Musik und überirdische Liebe - das ist alles, was wahren Wert hat, unterliegt keinen Zweifeln und Lächerlichkeiten, mit denen er alles um sich herum betrachtet. Im sicheren Gespräch mit Maestro Abraham findet er in ihm einen vollständigen Verbündeten. Im Leben des Maestro gab es zwei Minuten des Glücks: als er den Klängen einer alten Orgel in einer Abtei fernab vom Trubel der Welt lauschte und als er bei ihm war, Kiera, seine junge Assistentin im Fokus des unsichtbaren Mädchens, und dann seine Frau. Dank ihrer prophetischen Gabe und ihres magnetischen Einflusses auf die Menschen wurde der Magier und Mechaniker Abraham auch aus großer Entfernung an den Hof des alten Prinzen gebracht. Glückseligkeit hielt nicht lange an: Kurz nach dem Tod von Prinz Kier verschwand sie spurlos. Diese Herzwunde ist noch nicht geheilt.

... Die Stunde der Liebe schlug auch für Kota Murr ein: Die Ideen des März kamen - und auf einem der nächtlichen Spaziergänge auf dem Dach trifft er eine charmante Katze namens Mismis. Das erste Liebesdatum wird von ihren beiden ekelhaften Cousins ​​unterbrochen und überschattet: Sie schlagen Murr brutal und werfen ihn in die Gosse. Das Bild von Mismis verfolgt ihn, er komponiert zu ihren Ehren Hymnen und Madrigale. Die Früchte seiner Inspiration sind voll bezahlt! Murr und Mismis treffen sich wieder unter dem Mond, niemand hindert sie daran, ein Duett zu singen (sie ist extrem musikalisch). Die Katze beschließt, ein radikales Mittel gegen nachfolgende verliebte Qualen einzusetzen: Sie bietet ihrer schönen Frau eine Pfote und ein Herz. Oh Götter! Sie stimmt zu! .. Im Leben eines jeden Dichters sind die Stunden der Glückseligkeit jedoch flüchtig: Mismis betrügt Murra mit einer bunten Katzenliebe. Die Erklärung der Ehegatten verläuft wunderbar; beide erkennen sich in der Herzkühlung - und beschließen, auf ihre Weise weiter zu gehen. Murr kehrt mit noch größerem Eifer zu den Wissenschaften und bildenden Künsten zurück als vor dem Treffen mit Mismis ...

In der Zwischenzeit kam Prinz Hector, ein Nachkomme einer adeligen und wohlhabenden Familie, für die Prinz Irenäus beschlossen hatte, seine Tochter zu heiraten, aus Italien nach Sigkhartsweiler. Beim Gedwig-Ball benimmt sie sich mehr als seltsam und schockiert den gesamten Innenhof: Sie tanzt dreimal hintereinander mit dem Prinzen einen schneidigen italienischen Tanz, der für ihre Natur völlig ungewöhnlich ist. Der Prinz ist überhaupt nicht nett zu ihr - hat aber einen dämonischen Einfluss auf sie. Der Prinz macht auch einen starken Eindruck auf Julia: Im Gespräch mit ihrer Mutter vergleicht sie seinen Blick mit dem feurigen Blick eines Basilisken. Berater Benzon lacht: Für zwei Mädchen wirkt der süße Prinz sofort wie ein Monster - was für ein Unsinn! Nein, das ist die Stimme des Herzens, sagt Julias Mutter. Nach dem Ball träumte sie von einem Prinzen, der sie unter dem Deckmantel von Kapellmeister Kreisler mit den Worten umarmte: „Du bist bereits getötet - und jetzt musst du mir gehören!“ In diesen Träumen wird sie vor diesen Angriffen durch den wahren und nicht imaginären Kreisler gerettet - den wohltätigen Geist des Schlosses, der sie und Prinzessin Gedwig vor bösen Zaubersprüchen schützen soll. Beraterin Benzon interpretiert diesen Traum auf ihre eigene Weise: Johannes Kreisler ist eine Person, die am Hofe des Fürsten Zwietracht zum Leben erweckt. Wenig zu ihrem Maestro Abraham - jetzt auch dieser Musiker! Sie muss in die Entwicklung der Ereignisse eingreifen!

Unnötig zu erwähnen, dass die Feindseligkeit gegenüber Prinz Hector auch Kreisler nährt. Abraham stimmt zu: Dies ist ein echter Schlangenversucher. Er ist bereit, eine Ehe mit Gedwig nur durch Berechnung zu schließen, in Wirklichkeit hat er Ansichten von Julia. Natürlich sollte Kreisler für ihre Ehre eintreten, aber konventionelle Waffen sind hier unangemessen. Maestro Abraham gibt seinem Freund ein Miniaturporträt eines bestimmten Gesichts, ein Blick, der Hector in Entsetzen versetzen und ihn auf die Flucht schlagen wird. Die Vorhersage wird in der Genauigkeit wahr. Aber der Kapellmeister verschwindet plötzlich aus der Burg. Im Park finden sie seinen Hut mit Blutspuren. Offensichtlich versuchte jemand - höchstwahrscheinlich Hectors Adjutant - ihn zu töten. Aber hat er getötet? Es gibt keine Antwort: Der Adjutant hat in dieser Nacht auch eine Spur gefangen ...

Murras neuer Freund, die schwarze Katze Mutsius, wirft ihm vor: „Sie sind von einem Extrem zum anderen geeilt, Sie sind dabei, sich in einen ekelhaften Philister zu verwandeln, dessen Handlungen von den Umständen und nicht von der Stimme der Ehre abhängen. Deine Einsamkeit wird dich nicht trösten, aber es wird dir noch mehr schaden! “ Mucius empfiehlt Murra seinen Katzenfreunden, die ihn als Gefährten akzeptieren und „Gaudeamus igitur“ und andere Hymnen singen. Ihr Kreis löst sich nach ein paar Gesängen auf dem Dach auf: Die Bewohner des Hauses vergiften burshy abscheuliche Hunde, wodurch es Gottes Seele den herrlichen Schleim gibt. Murr lernt eine süße kleine Katze Mina auf einer Trigon kennen. Er ist bereit, sich zu beeilen, um ihr Herz zu stürmen - und plötzlich sieht er Mismis in einiger Entfernung, an die er vergessen hat, nachzudenken. Mismis hält Murra auf: "Mina ist deine Tochter!" Die Katze kehrt zu ihrem Platz unter dem Herd zurück und staunt über die Macken und Wechselfälle des Schicksals ...

Kreisler fand - wie er in einem Brief an Maestro Abraham mitteilt - Zuflucht im Kloster. Während in Sigkhartsweiler stürmische Ereignisse stattfanden (Krankheit und wundersame Heilung von Gedwigi, heimliche Rückkehr von Prinz Hector, Entdeckung der Leiche seines Adjutanten und schließlich der Eintritt des Husarenregiments aus der Hauptstadt - gab es ein Gerücht, dass es in der Burg von Prinz Irenäus und fast eine Verschwörung gab keine Revolution), der Schuldige all dessen erlebt zum ersten Mal Seelenfrieden und widmet sich der Musik. In einem Traum sieht er Julia - eine Engelsmädchen, die die unerhörte Schönheit „Agnus Dei“ singt; Kreisler wacht auf und schreibt diese Musik, ohne selbst zu glauben, dass er ihr Autor ist. Er bereitet sich darauf vor, klösterliche Gelübde abzulegen - aber hier kommt der neue Abt Pater Cyprian, der vom Papst selbst ernannt wurde, aus Italien in die Abtei. Als düsterer Asket verändert er entscheidend die Lebensweise im Kloster. Kreisler sieht klar: Unter den neuen Umständen wird die Musik in seiner Seele aussterben. Nachts findet in der Abtei eine Trauerfeier statt - bei dem Verstorbenen erkennt Kreisler den Adjutanten von Prinz Hector, den er getötet hat, um sich gegen seinen Angriff im Sighartsweiler Park zu verteidigen ... Der Kapellmeister erkennt, dass er in ein schreckliches Geheimnis verwickelt war, zu dem Pater Cyprian eine direkte Beziehung hat - zu dem unverblümt und verkündet dem neuen Abt. Der harte Mönch verwandelt sich augenblicklich und erzählt Kreisler voller Geist der Sanftmut und Liebe eine Geschichte seines Lebens, die viel Licht auf die Bewohner des Schlosses wirft, wo unser Musiker bis vor kurzem nach Inspiration suchte.

In seiner Jugend waren Pater Cyprian, der Erbe des mächtigen Souveräns, und sein jüngerer Bruder im Militärdienst in Neapel. Der zukünftige Abt führte den geilsten Lebensstil, ohne eine einzige Schönheit zu verpassen.

Auf der Straße lud ihn eine alte Zigeunerin ein, eine Frau zu treffen, die nicht nur die schönste, sondern dem gebürtigen Prinzen gleichgestellt war. Antonio (so hieß er damals) betrachtete die alte Frau als gewöhnliche Puppe. Was war das Erstaunen des Prinzen, als er einige Tage später eine alte Frau in Begleitung der wunderbarsten Frau traf, die er je gesehen hatte. Die junge Dame hieß Angela Benzoni, sie wurde aus einer außerehelichen Affäre zweier sehr edler Personen geboren und war - die Frucht einer kriminellen Liebe - entschlossen, unter der Aufsicht ihrer fürsorglichen Zigeunerin, die vom Prinzen als Halbbruder akzeptiert wurde, auf besonderen Befehl von zu Hause wegzuleben. Angela erwiderte die Gefühle von Antonio und sie heirateten heimlich in der Kapelle von San Filippo. Prinz Hector enthüllte dieses Geheimnis und sah die Frau seines älteren Bruders. Er war begeistert von ihrer Leidenschaft. Bald erwischte ihn Antonio in den Kammern von Angela. Eine stürmische Erklärung ist eingetreten; Gift wurde in Angela Antonios Glas gegossen, aber er selbst fiel tot von Hectors Dolch. Auf wundersame Weise geheilt, schwor Antonio, seine Sünde im Kloster zu beschönigen. Zu dieser Zeit erschien Maestro Abraham in Italien unter dem Deckmantel eines Magiers Severin auf der Suche nach der niedlichen Chiara. Die alte Zigeunerin reichte ihm ein Miniatur-Doppelporträt, auf dem zwischen den Bildern von Antonio und Angela eine schriftliche Bescheinigung über den Doppelmord aufbewahrt wurde. Wie wir sehen, erklärt all das auch die Ehrfurcht vor Prinz Hector in dem Moment, als Kreisler ihm diese unwiderstehlichen Waffen zeigte, die er aus den Händen von Maestro Abraham erhalten hatte. und der Einfluss, den Ratsmitglied Benzon, die Mutter seiner unehelichen Tochter, am Hofe des Prinzen genoss; und ihre Vermutungen, dass der alte Zauberer etwas Wichtiges über sie weiß ... und vieles mehr.

Gerade jetzt, als es so aussieht, als ob alles Wichtigste in der Geschichte passieren sollte, bricht es plötzlich ab. Plötzlich - als die Entscheidung von Prinzessin Gedwig, ihren unfreundlichen Hector zu heiraten. Plötzlich, wie die Rückkehr von Kapellmeister Kreisler ins Schloss, seine Weigerung, Gott und Musik für die Liebe von Julia zu dienen. Plötzlich, wie die Abreise von Maestro Abraham ins Ausland, scheint es eine neue Suche nach dem "Unsichtbaren Mädchen" zu sein ...

Plötzlich, wie der Tod von Kota Murr, der gerade die Schwelle des Ruhms und noch erstaunlicherer Errungenschaften betrat.